Neues Konzept der Berufswelten der Konradin-Realschule Friedberg schlägt ein

Berufsmesse zeigt Ausbildung als Plan A nach Mittleren Reife auf

Im Rahmen der beruflichen Orientierung sind die „Berufswelten“ seit vielen Jahren ein fester Bestandteil an der Konradin-Realschule Friedberg. In diesem Jahr hat der Elternbeirat diese zum ersten Mal in Form einer Berufsmesse organisiert.

Claudia Brandstädter vom Elternbeirat verrät, dass sie im Vorfeld schon etwas nervös war, ob das Konzept angenommen wird. In der Einladung wurde vollmundig angekündigt, die Schüler könnten sich exklusiv bei vielen regionalen Unternehmen über verschiedene Ausbildungsberufe informieren – das war nicht zu hoch gegriffen.

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Und so war die neue Aula der Realschule voll mit Infoständen und interessierten Schülern. Neben großen Arbeitgebern, wie der Automobilzulieferer Tenneco, die Stadtsparkasse oder die Polizei, präsentierten viele kleine und mittelständische Unternehmen aus allen Branchen eine große Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten. An über 20 Ständen konnten sich Schüler und Schülerinnen über bekannte technische und kaufmännische Berufe, aber auch über eher unbekanntere Berufsbilder im Medizin-, Pflege- und Ernährungsbereich informieren. Mit Dr. Warnberger zeigte sogar ein Zahnarzt Ausbildungsmöglichkeiten in seiner Praxis auf. Zudem wurden in Firmenvorträgen einzelne Branchen und Firmen ausführlicher präsentiert.

Schulleiterin Daniela Walther betonte, dass die Berufswelten ohne das große Engagement des Elternbeirats und des Fördervereins der Konradin-Realschule nicht denkbar wären. Für sie ist diese Veranstaltung deshalb so wichtig, weil sie den Jugendlichen Wege aufzeige, die sie in dieser Phase ihrer Schulzeit nicht immer gleich auf dem Tablett hätten. Oliver Limmer, Koordinator für berufliche Orientierung an der Schule formuliert den dahinterstehenden Gedanken so: „Meine Aufgabe ist es, die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen, um die Schüler vor falschen Erwartungen an die FOS zu bewahren“. Beide betonen, dass an der Friedberger Realschule in den neunten Klassen ein einwöchiges Betriebspraktikum während der Schulzeit Pflicht ist, was so nicht Vorgabe des Kultusministeriums sei.

Auch die Vertreter der teilnehmenden Firmen heben unisono hervor, welche Möglichkeiten eine Ausbildung nach der mittleren Reife bietet. So war es sehr erfreulich, wie viele Jugendliche sich an den Ständen mit großem Interesse informierten. Veronika Köpf von den Kliniken an der Paar war sehr zufrieden: sie hätte nicht mit so vielen Interessenten für die Pflegeberufe gerechnet. Tanja Wolf von Opel Sigg fand bemerkenswert, dass sich auch viele Mädchen über technische Berufe wie z.B. Mechatroniker informiert hätten. Auch Petra Mayer-Seitz von WEKA Media war angetan von der Aufgeschlossenheit der Jugendlichen. Sie schätzt am Konzept der Berufswelten, dass die Firmen im Gegensatz zu anderen Messen besser wahrgenommen werden, und sich gute Gespräche mit den Schülern und Schülerinnen ergeben. Alle Firmen sind auch im nächsten Jahr sicher wieder dabei.

Auch bei den Schülern und Schülerinnen kamen die diesjährigen Berufswelten sehr gut an. Lucy aus der 9. Klasse lernte viel über neue und unbekannte Berufe. Ihre Klassenkameradin Franziska räumt ein, sie sei zunächst planlos hergekommen und nimmt nun überraschend viele Informationen zur Orientierung mit. Carmen aus der zehnten Klasse wollte sich auf der Messe „nach einem Plan B umschauen, falls es mit der FOS nicht klappen sollte“. Auch ihre Freundinnen fanden das vielfältige Angebot gut.

Bemerkenswert war das Interesse an der Polizei, an deren Stand sich stets viele Jugendliche informierten. Auch beim Vortrag über die polizeiliche Ausbildung platzte das Klassenzimmer aus allen Nähten. So mancher Lehrer wäre wohl vor Neid erblasst angesichts so regen Interesses und ungeteilter Aufmerksamkeit.

Das Beispiel der Polizei und die Resonanz aller Teilnehmer veranschaulichen gut, wie man Realschülern und -schülerinnen eine Ausbildung als Plan A nach der mittleren Reife schmackhaft machen kann. Nun hoffen die Firmen, dass die rege Beteiligung der Jugendlichen und das erfolgreiche neue Konzept der Berufswelten zu einer erhöhten Zahl an Bewerbungen für das Ausbildungsjahr 2024 führen. Auf jeden Fall haben die Verantwortlichen des Elternbeirats an der Konradin-Realschule mit dem neuen Auftritt der Berufswelten einen Volltreffer bei Schülern und Firmen gelandet.

Wir bedanken uns bei allen Firmen für ihr Engagement und die Beteiligung an den Berufswelten in diesem Jahr.